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Die grosse Frage – Wer wird Papst? – beschäftigt auch uns

Liebe Mitchristen


Das ist unser erster und bisher einziger Newsletter während einer Sedisvakanz. Da kann ich es einfach nicht lassen, mich am grossen Spekulieren zu beteiligen 😊Um es sofort klarzumachen: ich weiss es nicht, genauso wie alle anderen Spekulanten, aber wir werden es alle bald erfahren; sobald die alte Formel «Habemus Papam» feierlich ausgerufen wird und ein frischgewählter Papst an den Balkon der Petrusbasilika tritt, wissen es alle, dank der modernen Medien und der Kommunikation.


Bis dahin kann man nur spekulieren, weil die Wahl wirklich geheim und wirklich von einer höheren Macht geleitet wird, so dass ich gelassen abwarten kann, wer unser «Neuer» wird.

Ich nutze aber die Zeit, um meine Wünsche zu äussern, wenn sie der Papst auch nie lesen oder hören wird, denn die Sedisvakanz ist eine Zeit der Wünsche, der Spekulationen, der Phantasie…


Ich wünsche mir einen Papst, der ein guter Leader und eine guter Diplomat, ein guter Kapitän des Schiffes ist, das sich Kirche nennt: Einer, der die Kirche wirklich führen kann, der die linken und die rechten Kräfte in ihr ertragen kann, ohne alles auf eine (vatikanische) Linie bringen zu wollen, einer der die Geisteskraft ernst nimmt, einer, der auch die Piusbrüder und die Befreiungstheologen ertragen kann, einer, der nicht mit der Motorsäge daherkommt und alles zurecht stutzt, einer der die Frauen wirklich gelichwertig sieht und nicht nur so tut als ob, einer, der die Vielfalt nicht nur erträgt, sondern als bereichernd empfindet, einer, der das krankhafte und kriminelle Verhalten gegenüber Kindern oder Schutzbefohlenen nicht duldet oder verlagert, sondern sanktioniert und verhindert, einer…


Ja, es sind viele Wünsche an den «Neuen», nicht nur bei mir… Und ich weiss nicht, was davon in Erfüllung geht. Aber ich weiss, dass es nicht Donald Trump wird und – noch wichtiger – dass wir an der Basis diese Wünsche schon erfüllen können! Mit unserem Jahresmotto «Zeichen der Zeit erkennen» (an der rechten Wand im Altarraum) und unseren gemeinsamen Überlegungen im Rahmen der «Quo vadis?»-Anlässe sind wir auf dem Weg, so eine Pfarrei zu sein und noch mehr zu werden: wir warten nicht, wir handeln!


Viele guten und positiven Rückmeldungen (auch ausserhalb von Rüschlikon) ermutigen mich: wir sind auf einem guten Weg! Wir gestalten das Leben in unserer Pfarrei so, dass sie uns eine spirituelle Heimat ist, in der wir mitreden, miteinander feiern und miteinander die Zukunft gestalten. Eines Tages werden auch unsere Kinder diese Pfarrei als geistige Heimat brauchen, wir werden sie bis dahin lebendig und froh leben und an sie weitergeben. Dass sie jetzt oft andere Prioritäten haben ist normal – haben wir auch damals gehabt!  Aber wenn sie hier und da doch noch vorbeischauen, sollen sie eine lebendige Gemeinschaft erleben, die aktiv ist und nicht auf den Schornstein starrt, in der wenig realen Hoffnung, dass «der Neue» alles für sie machen wird. Wir leben unseren Glauben weiter, das habe ich vorletzte Woche in Rom mit unseren Firmanden erlebt und letzte Woche auf der Pfarreireise in Irland. Trotz der Sedisvakanz waren das sehr schöne und ermutigende, sehr österliche Erfahrungen: Jesus lebt! In unserer Gemeinschaft, in unseren Pfarreien, in uns!


In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen guten Neuen Papst, empfehle das Konklave in unser aller Gebete und schon jetzt viel Freude an unseren Anlässen hier in unserer Pfarrei. Willkommen! Gemeinschaft besteht aus den Menschen, die sich in sie einbringen! Und sie ist so, wie sie diese Menschen gestalten!

 

Euer Pfarrer Josip

 

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