Immer mehr Menschen realisieren, dass etwas falsch läuft in unserer Zeit: nicht nur klimatisch, umwelttechnisch, sondern auch gesellschaftlich: Die Meldungen in den Medien sind voll von schlechten und angstmachenden Nachrichten, überall ist Bedrohung, Krieg, Zerstörung, kurzgesagt: allgemeine Verunsicherung! Vieles, was vorher Halt gegeben hatte, ist jetzt im Begriff der Auflösung: Ehe, Familie, Verwandtschaft, Freunde, Dorfgemeinschaft, Vereine, Parteien…
Fast alles wird unter dem Aspekt des Nutzens (was habe ICH davon) angeschaut und hinterfragt, die eigene Zeit der Erholung und des Genusses hat die oberste Priorität, das persönliche Glück steht an erster Stelle, manchmal sogar noch vor den übernommenen Aufgaben in der Ehe und Familie, die sogenannte Selbstverwirklichung ist das Gebot der Stunde! Ich bekomme den Eindruck, dass wir uns langsam aber stetig (und leider immer schneller) als Gesellschaft auflösen! Es verbleiben die verängstigten Individuen, die sich um alles Sorgen machen, vor allem und allen Angst haben und so weit gehen, dass sie sich aus Angst vor dem Tod durch «aktive Sterbehilfe» (was für ein Wort) töten lassen! Klingt paradox, ist eigentlich tragisch!
Viele von uns sind aus den Ferien zurück, haben die wohltuende Auszeit erlebt und sind mit neuer Kraft bereit, die Aufgaben zu übernehmen, die sich demnächst stellen, beruflich und privat. Gott sei Dank! Aber vielleicht können wir noch einen Nutzen aus dieser schönen Erfahrung machen: Es tut gut, Zeit miteinander zu verbringen! Es tut gut, gemeinsam zu feiern! Es tut gut, miteinander zu singen und positiv zu denken! Es tut gut, sich einbringen zu können!...
Alle diese Erfahrungen können wir in unseren Gottesdiensten erleben! Nicht irgendwo in den Ferien, sondern hier bei uns im Dorf: beim Badi-Gottesdienst zum Beginn des Schuljahres, bei unseren Messen in der Kirche, bei den Feiern danach und sogar bei unseren Sitzungen gibt es nach den Traktanden einen Ausklang und ein gemütliches Miteinander! Das einzige, was diesen schönen Möglichkeiten entgegensteht ist das falsche Zeitmanagement: keine Zeit für Schönes, nur noch schaffe, schaffe….
Liebe Gemeinde, ich höre immer wieder bei grösseren Anlässen, wo Gäste von Ausserhalb da sind (Erstkommunion, Firmung) wie schön und beneidenswert unsere Pfarrei ist. Das höre ich gerne, aber ich sage auch sofort, dass das so ist, weil sich viele einbringen und ihre Zeit und Fähigkeiten einsetzen, damit es so ist. Die Pfarrei ist so, wie wir sie leben: lebendig und fröhlich oder eben nicht! Vielleicht ist Ihnen/Dir in der Ferienzeit bewusst geworden, dass Sie/Du mehr gegen diese allgemeine Verunsicherung machen möchte(n)st, dass Sie/Du einen intensiveren Beitrag leisten wollen/willst, damit es mit der schönen und positiven Stimmung in unserer Pfarrei, mit der frohen Botschaft Jesu in unserer Zeit vorwärts geht und Hoffnung aufkeimen kann! Herzlich willkommen! Auf einem oder anderen Kommunikationsweg können Sie/kannst Du jemanden aus dem Team kontaktieren und die Ideen einbringen!Oder direkt im Pfarreirat! Oder auch selber mitmachen! Dann kann das Glaubensleben noch näher und konkreter, noch festlicher und schöner sein! Als unsere Antwort auf die Angstmacherei und soziale Auflösungstendenzen.
Willkommen zurück im Alltag, der noch schöner sein kann, wenn wir ihn schön gestalten!
Euer Pfarrer Josip
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