Es gibt gute und schlechte Nachrichten… und das Evangelium!
- Katholische Kirche Rüschlikon
- vor 4 Tagen
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Liebe Mitchristen
Wie einige von euch wissen, predige ich gerne (sogar auf YouTube), weil ich gerne gute Nachrichten verbreite. Das Wort „Evangelium” kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich „gute Nachricht” (Neudeutsch „good news”). Leider muss ich heute eine schlechte Nachricht bringen. Nicht, um euch zu schocken oder Mitleid zu erhaschen, sondern weil einige es schon wissen, andere noch nicht. Dann geistert nämlich dieses „Hast du schon gehört? Stimmt das wirklich?” in der Gemeinde herum. Darum informiere ich euch auf diesem direkten Weg: Ich habe Darmkrebs. Ich bin in Behandlung (Chemotherapie beginnt sofort und dauert drei Monate, dann Bestrahlung nach Bedarf, dann OP, dann wieder Chemo) und das wird sich einige Monate hinziehen. Ich werde nach meinen Möglichkeiten arbeiten, solange es mir gut geht, kann ich nicht einfach die Däumchen drehen. Ich bin für eure Gebete dankbar und natürlich auch für euer Verständnis, wenn etwas kurzfristig ausfällt, weil die Nebenwirkungen stärker ausfallen als geplant. Man kann sowieso nicht alles planen.
Ich bin auch allen dankbar, die ihre Hilfe angeboten haben. Nun werden wir eine Art „Stresstest” für unsere Pfarrei haben: Was können wir, was ziehen wir durch, was müssen wir noch verbessern?
Für mich ist nach wie vor das wichtigste Ziel, hier in Rüschlikon eine möglichst selbstständige Pfarrei zu haben. Denn der Glaube wird in einer konkreten Gemeinschaft, in einer konkreten Pfarrei gelebt und nicht nur durch bloße Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Und auch nicht von der Person des Pfarrers oder anderer „Hauptamtlicher”.
Wenn sich viele einbringen, wird es niemanden zu viel. Das gilt auch für unsere „Behörden”: Momentan sind wir auf der Suche nach geeigneten Kandidaten für die Kirchenpflege, die an der nächsten Kirchgemeindeversammlung im Juni 2026 gewählt werden. Ich wünsche mir motivierte und fachkundige Menschen, keine, die man dazu überreden muss.
Unser Glaube muss eine andere Gewichtung in unserem Leben haben. Wir sind das Volk, könnte man sagen, wenn es nicht so abgedroschen klingen würde. Aber es stimmt! Und das, was unseren Eltern und Großeltern wichtig war, wird unseren Kindern nur dann wichtig, wenn es uns wichtig ist. Kinder beobachten ganz genau und lernen viel durch Nachahmen.
Gestern (Dienstag, der 23.09.) habe ich einen interessanten Link zur Bibel erhalten, der inzwischen auch auf unserer Homepage zu finden ist. Ihr könnt ihn euch auch direkt hier ansehen. Vielleicht schaut ihr euch diese Dokumentation als Familie an? Sie ist sehr empfehlenswert.
Beim Vorbereiten der Predigt spüre ich, wie lebendig das Wort auch heute ist. Genau darum geht es in der Doku „Ziemlich beste Worte”, die ich für sehr gelungen halte. Vielleicht erscheint es einem zunächst, als sei es zu lang, 45 Minuten zuzuschauen, aber es lohnt sich!
In all den Wechselfällen des Lebens und in diesen zweifelsohne schwierigen Zeiten ist es gut, etwas zu haben, woran man sich halten kann. Für mich ist es die Liebe Gottes, die mich ohne Wenn und Aber annimmt und immer begleitet – nicht nur in diesem irdischen Leben. Das ist die definitiv gute Nachricht! Wenn man sie häufiger und genauer betrachtet und das Evangelium Jesu ernst nimmt, ist es ein guter Weg durchs irdische Leben und sogar darüber hinaus.
Vielleicht finden Sie/findet ihr etwas Zeit an den länger werdenden Abenden, um euch/sich vertieft mit dem Evangelium zu befassen. Im Internet gibt es das Evangelium für jeden Tag und viele andere Angebote. Vielleicht schaut ihr euch die Dokumentation an, redet ab und zu über Jesus oder führt das Tischgebet ein.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich der guten Nachricht zu öffnen, wenn man das möchte, und ich bin sicher, dass es uns guttun wird.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute und gesegnete Zeit und vor allem Gesundheit für Körper und Seele.
Euer Pfarrer Josip Knežević
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