Der Heilige Nikolaus von Myra
Der Heilige Nikolaus von Myra ist der Schutzpatron von Völkern und Regionen (z. B. Kroaten, Russen, Serben, Süditalien). Er ist aber auch der Schutzheilige von diversen Berufsgruppen (z. B. der Seefahrer), der Patron der Schüler und Studenten, der Pilger und Reisenden, der Liebenden und Gebärenden, der Alten, der Ministranten und Kinder (daher das heutige Brauchtum), aber auch von Dieben, Gefängniswärtern, Prostituierten und Gefangenen – kurz, einer der bekanntesten Heiligen der Ostkirchen und der lateinischen Kirchen.
Nikolaus soll zwischen 270 und 286 in Patara (heutige Türkei) geboren worden sein. Der Überlieferung nach wurde er von seinem Onkel zum Priester geweiht, war Abt im Kloster Sion in der Nähe von Myra, bevor er dann in der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof von Myra (heute Demre in der Türkei) wirkte. Während der Christenverfolgung 310 wurde er festgenommen und gefoltert, und er soll am Konzil von Nicäa teilgenommen haben. Als Bischof von Myra tat Nikolaus viel Gutes und wirkte Wunder. Sein ererbtes Vermögen spendete er Notleidenden. So gibt es über das Wirken des Nikolaus von Myra viele Legenden. Demnach hat er eine Hungersnot abgewendet, in Seenot geratene Schiffsleute befreit, Tote erweckt und durch eine Mitgiftspende verhindert, dass ein verarmter Mann seine drei Töchter zu Prostituierten machen musste.
Als Todestag des Heiligen Nikolaus wird der 6. Dezember angegeben, der heute als Gedenktag im ganzen Christentum begangen wird.
Die Reliquien des Heiligen Nikolaus wurden im Jahre 1087 nach Bari (Italien) überführt und werden in der eigens errichteten Basilika San Nicola aufbewahrt. In der Schweiz befindet sich eine Nikolaus-Reliquie in Freiburg im Üechtland in der Bistums-Kathedrale St. Nikolaus.
Für unseren Altar war leider nirgends eine St.-Nikolaus-Reliquie zu finden. Darum sind in unserem Altar Reliquien der Heiligen Elisabeth von Thüringen sowie Reliquien des auch in der Ostkirche verehrten Märtyrers Vincentius eingelassen. Später lernte der damalige Pfarrer, Don Gregorio Montillo, anlässlich eines ökumenischen Treffens im Diakonenhaus Nidelbad in Rüschlikon zwei koptische Bischöfe kennen. Der eine schenkte uns in brüderlicher Liebe
zuhanden unserer neuen Kirche seine anlässlich der Bischofsweihe erhaltene Reliquie des St. Nikolaus von Myra, die am 10. Juni 1982 feierlich übergeben wurde. Unsere Statue des St. Nikolaus von Myra wurde im Raum Bayern-Böhmen um 1530 geschaffen, durch die Stiftung St. Niklaus 1979 anlässlich einer Auktion bei der Galerie Koller erworben und 2021 restauriert.
Die Schutzherrschaft des Heiligen Nikolaus über unsere Kirche feiern wir jeweils am Sonntag vor dem 6. Dezember. An diesem Tag wird die Reliquie neben die Nikolaus-Statue gestellt. Traditionell begrüssen wir im Festgottesdienst den Heiligen Nikolaus, bevor er anschliessend den Kindern Geschenke bringt – in der Kirche und seit 2014 auch daheim bei den Familien. Wir freuen uns, dass der Heilige Nikolaus in Rüschlikon den Kindern und den Familien Gaben, Freude und Gottes Segen bringt. Ganz im Sinne des Heiligen Nikolaus wird der Erlös jeweils einem guten Zweck zugeführt.
Uta Jelitto, Präsidentin Pfarreirat
Weitere Infos über den Heiligen Nikolaus
(für den Inhalt sind die jeweiligen Kanalanbieter verantwortlich)
Die Sendung mit dem Elefanten vom deutschen Fernsehsender «WDR» ist ein Format, das sich an Kinder zwischen 3 und 6 Jahren sowie ihren Eltern richtet.
Darin wird gezeigt, warum der Heilige Nikolaus Geschenke bringt und warum an vielen Orten zum Nikolaustag Schuhe vor die Türe gestellt werden.
Privater Reisefilm über die Lykische Küste in der Türkei in der Gegend, in der der Heilige Nikolaus gelebt hat.
Es werden die antiken Ruinenfelder von Myra besucht. Mauerreste von imposanter Größe bezeugen dort den Verfall einer wohlhabenden Stadt aus dem 5. Jahrhundert. Die in der Nähe errichtete Nikolaus-Kirche wurde über dem Grab des später heilig gesprochenen Bischofs erbaut. Zahlreiche Wundergeschichten knüpfen sich an den um 280 geborenen Nikolaus, der zum Helfer der armen und in Not geratenen Menschen wurde.
„Lassen wir über unserem Zorn die Sonne nicht untergehen.“
Heiliger Nikolaus von Myra