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Staunen über die verschwenderische Üppigkeit


Der Wonnemonat Mai grüsst uns von allen Seiten mit dem spriessenden Leben, herrlicher Blumenpracht und der wohltuenden Wärme! Und mit den neuen Newsletter, die in Ihre/Deine Email Box flattert. Und ein paar Gedanken mit sich bringt, die ich mit Euch und Ihnen teilen möchte.


Im Frühling spüre ich immer wieder das Staunen über der verschwenderischen Üppigkeit und der reichen Fülle des Lebens: ich sehe so viel Aufwand in den vielfältigen Blüten, so viel Emsigkeit und Anstrengung bei den Bienen und anderen Insekten, so viel Wärme in den Sonnenstrahlen, damit das Leben sich entfalten, aus der Winterstarre wieder richtig aufblühen kann, dass ich immer wieder staune!


Ein paar Tage oder spätestens Wochen später liegt die ganze Blumenpracht auf dem Boden, die Bienen suchen sich andere Blüten, eintöniges Grün bedeckt die Bäume, in denen die wenigen, aber genug Früchte heranwachsen…

Ja, jedes Jahr aufs Neue wird dieser enorme Aufwand betrieben, damit kleine, kaum wahrnehmbare Fruchtansätze entstehen können, die später ein schöner Apfel, eine schöne Birne, Kirsche oder Pflaume usw. werden können. Dabei gehen ganz viele von ihnen früh verloren und landen auf der Strasse, wo die letzten Blütenblätter weggeschwemmt werden und erreichen nie die Reife.


Von der Unmenge an Blüten schafft es nur ein kleiner Teil zur Reife, aber das ist genug, um uns die Frucht zu schenken und dem Fruchtbäumen den Bestand zu sichern. Aus der Sicht der menschlichen Ökonomie ist dieser enorme Aufwand sicherlich sehr verschwenderisch, da gäbe es Sparpotential, aber es ist wunderschön! Und da bringt mich mein Staunen zum Nachdenken über Gott, den ich als gläubiger Mensch hinter all diesen Prozessen in der Natur sehe: warum ist ER so verschwenderisch? Und dann male ich mir vor meinem inneren Auge einen Frühling ohne diese vermeintliche Verschwendung aus: in der Baumkrone sind nur so viele Blüten, wie viel der Baum an reifen Obst tragen kann, nichts wird verschwendet, nichts landet auf dem Boden, alles wird rational und ökonomisch sparsam organisiert….

Der Baum sähe viel ärmer aus, mit nur ein paar Blüten, die dann auch zur Reife kommen. Der Boden bekäme keine Nahrung aus den Fruchtansätzen, die der Baum abwirft. Der dicke Blütenteppich wäre von ein paar Blütenblättern abgelöst, und viele Bienen müssten anderswohin fliegen, weil da nichts mehr zu holen ist…


Die verschwenderische Fülle der Natur hat schon so ihren Reiz und ihre Schönheit. Aber auch ihren Sinn: wenn eine Blüte „nur“ den Nektar für die Bienen geliefert hat, das ist auch etwas! Wenn der abgestossene Fruchtansatz nur den Boden düngt, so ist es auch nützlich! Diese göttliche Ökonomie ist nicht falsch, sondern sehr sinnvoll angeordnet! Es ist keine zielgerichtete Ökonomie der Monokulturen sondern eine geniale Vielfalt, zu der wir Menschen langsam wieder zurückkehren. Gott sei Dank!

Die Fülle des Lebens und der Wonnemonat Mai können uns auf unsere schier grenzenlose menschliche Arroganz erinnern, in der wir Gott aus Seiner Schöpfung vertrieben, mit unserer zielgerichteten Ökonomie (Profitgier) ziemlich alles falsch gemacht haben und nun Gott Vorwürfe machen, dass er mit den Ressourcen zu verschwenderisch umgeht und eigentlich keine Ahnung hat, ja eigentlich der Schuldige ist! Das erinnert mich an das unlängst vergangene Kreuzgeschehen, wo die Menschen einen Räuber wollten, und nicht Jesus! Ihn wollten sie kreuzigen! Aber nach dem Karfreitag kam der Ostermorgen! Das Leben siegte! Jesus siegte!


So erinnert mich dieser Monat auch an die Auferstehung und den Sieg des Lebens! Und daran, dass wir wirklich umdenken sollen, oder altmodisch-kirchlich: umkehren! Zur göttlichen Ökonomie und der Sicht des Lebens!


In diesem Sinne: willkommen bei den vielen Anlässen in unserer Pfarrei, in denen wir das Leben feiern und die Gemeinschaft pflegen, ganz konkret und analog.

Sie können aber auch digital ein Teil der Gemeinschaft sein. Viele Hinweise finden Sie hier in dieser Newsletter und natürlich, immer aktuell, auf unserer Homepage.


Euer/Ihr Pfarrer Josip

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