Der ganze März fällt in die Fastenzeit: wir sind schon seit Aschermittwoch drin und sie dauert noch bis vor Ostern. Eine gute Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen, in die Tiefe zu gehen und etwas für die eigene seelische Gesundheit zu tun!
Gestern (27.02) habe ich in 10vor10 gesehen, dass es Streit gibt zwischen den Krankenkassen und dem Verband der Psychologen und Psychotherapeuten wegen der Anforderungen zur kassen-ärztlichen Zulassung und einer dafür nötigen Weiterbildung. Die Details haben mich nicht interessiert, sondern die Tat-sache, dass so viele Menschen in der Schweiz ein seelisches Leiden haben. Sie sind die wahren Opfer, betonen beide Seiten und streiten munter weiter.
Nun, die Fastenzeit kommt wie gerufen: von der Allgemeinheit akzeptiert kann man sich der eigenen Seele zuwenden und grössere Schäden vermeiden! Man kann sich Zeit nehmen und in die eigenen Tiefen schauen, auch wenn es hier und dort nicht schön ist, was man entdeckt! Wenn man die Zähne regelmässig putzt, erspart man sich viel Leid beim Zahnarzt! Die kleine, alltägliche Seelenhygiene beginnt dort, wo man am Abend den Tag reflektiert, aus den Fehlern bewusst lernt und das, was man falsch gemacht hat, in Gottes Barmherzigkeit legt! Früher nannte man das Gewissensforschung vor dem Schlafengehen! Oder einfach das Nachtgebet. Und der Schlaf war gut, ruhig und tief, weil man nicht bis zum Schluss den Reizen der verschiedenen Screens (TV, Smartphone, Tablet, Laptop) ausgesetzt war. Heute haben viele Menschen ihre Mühe mit der Schlaflosigkeit, die sie eigentlich selbst verursachen! Und dann brauchen sie einen Psychotherapeuten, die überlastet sind!
Der ganze Monat März (genannt nach dem römischen Kriegsgott Mars, weil in der römischen Zeit im März die Eroberungszüge anfingen) ist wegen der Fastenzeit eine gute Gelegenheit, auch den schlechten Gewohnheiten den Krieg zu erklären und dagegen ins Feld zu ziehen! Wenn Sie Alkohol angeboten bekommen, und sagen: „Nein, danke, ich bin am Fasten!“ wird das akzeptiert, wenn Sie es in einer anderen Zeit machen, ernten Sie staunende Blicke! Wenn Sie weniger Zeit mit der Ablenkung durch die Medien verbringen, müssen Sie es niemanden sagen, aber es wird Ihnen Gelegenheit bringen, mit sich selbst tiefer in den Kontakt zu treten.
Und wenn da Grösseres zum Vorschein kommt, was besprochen werden sollte, rufen Sie einfach an, ich bin für Sie da! Und wenn Sie zu unserer Pfarrei gehören, dann kostet es auch nichts, ist aber viel wert –Psychologen nehmen meistens 180 Franken für ein Stunde!
In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen einen schönen März und viel Tiefgang drin, nicht nur weil es Fastenzeit ist, sondern weil es gut tut, einem wunderbaren Menschen zu begegnen, der einmalig und einzigartig ist, sich selbst
Euer/Ihr Pfarrer Josip
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